„Kunden brauchen keinen Rat, sondern Tools“
Ganz bewusst sagt Daniela Driske von sich, dass sie keine Beraterin ist. „Ich war mal auf der Mitarbeiter-Seite, da habe ich erlebt, wie negativ es wahrgenommen wird, wenn Berater ins Haus kommen.“ Sie ist davon überzeugt: „Kunden brauchen keinen Rat, sondern Tools. Kunden haben Probleme und brauchen Lösungen.“ Bevor sie diesen gemeinsam mit der Geschäftsführung auf die Spur kommt, macht sie sich in der Regel mit allen Abteilungen und Abläufen im Unternehmen vertraut. „Ich arbeite mit, lasse mir viel erklären, baue Vertrauen zu den Mitarbeitenden auf und erfahre so, wer sich entwickeln will und mit dem Unternehmen identifiziert ist.“
Denn darum gehe es letztlich: die Identifikation mit dem Unternehmen. „Niemand ist mit einem ISO-Zertifikat identifiziert.“ Daniela Driske versucht herauszufinden, wie Prozesse optimiert und Verfahren gestaltet werden können, wie Mitarbeitende gefördert und ausgebildet werden, wie Leistungen auszuführen sind und welche Konsequenzen das hat.
Um den Blick in dieser Weise auf das Unternehmen und sein (Qualitäts-)Management zu richten, nutzt Daniela Driske ihre jahrelange Führungserfahrung aus ganz unterschiedlichen Unternehmen und Branchen – und eine gehörige Portion Humor. „Humor im Business ist unser Treibstoff“, sagt sie und setzt auch das konsequent um. In ihrer Arbeit mit Unternehmen kommt nicht selten ein Humortrainer zum Einsatz, um Führungs- und Kommunikationsmuster aufzubrechen.
Daniela Driske ist seit 2016 mit ihrem Büro für Qualitäts- und Managementsysteme selbstständig. Sie blickt zurück auf mehr als 30 Jahre Führungserfahrung in ganz unterschiedlichen Branchen von der Reinraumfertigung bis zur Gießerei, zuständig für Vertrieb, Personal, Produktion. „Ich wusste nie so richtig, was ich wollte.“ Als ihr letzter Arbeitgeber ihr schließlich einen Outsourcing-Vertrag anbot, traute sie sich die Selbstständigkeit zu – und vermisste zugleich das Team und den Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen.
Mit einem Auftrag fürs Weiße Haus in Washington kam der Durchbruch ins internationale Geschäft. Heute ist Daniela Driske weltweit unterwegs und will genau das wieder ändern. „Ich möchte weniger reisen und mich stärker auf die Region konzentrieren“, sagt sie. Aus deshalb habe sie sich um den Unternehmerinnenbrief beworben. „Ich habe vor lauter Terminen die Netzwerke und Kontakte hier vernachlässigt.“
Ein neuer Baustein in ihrem Portfolio soll zukünftig ein mobiles Prüflabor sein. Die meisten Abweichungen seien auf Prüfmittel zurückzuführen, sagt die Ingenieurin, daher bietet sie ein Prüfmittelmanagement vor Ort an. „Für kleine Messmittel gibt es noch keinen Markt.“ Mit einem Neubau der Geschäftsräume entwickelt sie gleichzeitig ein Personalkonzept. „Ich will im Team arbeiten und mein Wissen teilen. Das Wissen für sich allein zu behalten ist ein Risiko für Unternehmen.“